Am vergangenen Sonntag, 16. April, lud der Orchesterverein Einsiedeln unter der Überschrift «Generations» zu einem drei Musiker-Alter umfassenden Konzert in den Theatersaal des Klosters ein.
Drei Orchester stimmten den Frühling an. Am 9. April wurde solches vom Sinfonieorchester des Kantons Schwyz in der Jugendkirche gestartet. Am 16. April folgte der nächste Schritt. Der Orchesterverein Einsiedeln lud unter der Überschrift «Generations » zu einem drei Musiker-Alter umfassenden Konzert in den Theatersaal des Klosters ein. Als Drittes kann auf die am 22. und 29. April geplanten Aufführungen der Wood and Metal Connection in der Klosterkirche hingewiesen werden.
Drei Altersstufen musizieren
Adrian Meyer als Leiter unserer Musikschule führte durch das Programm, das nicht nur wegen der aufgeführten Stücke einen besonderen Anstrich hatte, sondern, was nicht alltäglich ist, von Jung und Alt bestritten wurde.
Johannes Borner, Präsident des Orchestervereins, begrüsste die Zuhörerschaft. Von seiner Begeisterung für das aktuelle Musikprojekt getragen, machte er gekonnt Werbung, in einer der zu erlebenden Formationen mitzuspielen. Seine überzeugte Devise lautet demnach auch: Musik macht Freude, Musik verbindet.
Den Beginn des besonderen Konzertes starteten die Jüngsten, das Jugendorchester I. Zart, fast noch etwas zögernd, aber trotzdem mutig spielten sie den Walzer Nr. 2 aus der Jazz-Suite Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch.
Im gemeinsamen Auftritt mit dem Jugendorchester II (Stiftsschule) liessen sie unter der gut geführten Leitung des Stiftskapellmeisters Lukas Meister beschwingt das Menuett aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel erklingen. Danach folgte das Adagio von Samuel Barber in einer Art, die an ein ruhiges Gewässer erinnert, das zur Besinnlichkeit anregt, vom Leiter des Jugendorchesters des Klosters präzise geleitet. Die beiden Kompositionen von Edvard Grieg zeigten den besonderen Stil dieses Komponisten.
Neuer Orchesterleiter besteht die Feuertaufe mit Bravour
Michi Mächler übernahm danach den Dirigentenstab als neuer Musikleiter des einheimischen Orchestervereins. Mit einer Sicherheit, die keinerlei Nervosität zeigte, dirigierte er das Concerto grosso in G-Dur von Georg Friedrich Händel. Dazu klang das Klavier fast wie ein Cembalo. Mit dem Kurzsolo von Stephanie Notter konnte bewiesen werden, dass unser Orchesterverein über gutes Musikermaterial verfügt. Was zuerst leicht besinnlich daherkam, wurde im Verlaufe des Stücks immer etwas forscher, um dann fast etwas feierlich auszuklingen.
Der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms kam in bekannter Art beschwingt, leichtfüssig, teils anmutig daher. Mit der Ouvertüre zu «Coriolan» von Ludwig van Beethoven wurde der zweite Teil nach einer willkommenen Pause eröffnet. Der Zuhörer glaubte hie und da Passagen zu hören, die leicht an «Fidelio» erinnerten.
Klaviersolo begeisterte
Einen Höhepunkt bedeutete das Klavier-Solo der sehr talentierten jungen Nachwuchs-Künstlerin Sarah Pellegrini. Ihre musikalische Ausbildung zeigte bereits reife Früchte. Mit feinfühligem Anschlag meisterte sie das Klavierkonzert KV 467 von Wolfgang Amadeus Mozart als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. Das Orchester, von Michi Mächler geführt, begleitete sie dabei diskret.
Der Abschluss eines auf dieser Stufe eindrücklichen Konzertes wurde mit den sinfonischen Tänzen von Sergei Rachmaninow geboten. Man glaubte in der variablen Komposition zwischendurch Kosakentänze zu hören. Das aufmerksam lauschende Publikum verlangte anschliessend mit grossem Applaus eine Zugabe, die das Orchester gerne erfüllte.
Text von Karl Hensler, EA 18.4.2023